Donnerstag, 8. Juli 2010

Wir haben die Wohnung!!!

Vorhin hat die Tante von der Maklerfirma angerufen, wir haben die tolle Wohnung in Bauschheim bekommen. Einen Vorab-Mietvertrag hat sie mir auch schon geschickt, als Wohnzeitbeginn ist der 1. September eingetragen, was bedeutet, dass wir wohl nicht einmal doppelt Miete bezahlen müssen - falls unser jetziger Vermieter tatsächlich früher rauslässt, wie wir doch sehr hoffen. Auf jeden Fall hat es geklappt und wir ziehen Ende August dann in unsere schöne neue Maisonette-Wohnung um. Und ich werde dann so richtig fit, 12 km jeden Tag mit dem Fahrrad - eine Strecke - sind doch sicher gut für die Gesundheit ;-) Naja, mal schauen, ich werde es mal versuchen, Hügel gibt es auf der Strecke eigentlich nicht und mit dem Fahrrad brauche ich genausolange wie mit Bus und S-Bahn, kostet aber 120 Euro weniger im Monat, solange es noch warm ist, werde ich mal schauen, ob ich das durchhalte. :-) Wir freuen uns auf jeden Fall. Für Thomas ist das heute sicher das beste Geschenk zum Geburtstag.

Sonntag, 4. Juli 2010

Auf Wohnungssuche

Am Freitag sind wir ins Rhein-Main-Gebiet gefahren, um uns Wohnungen anzuschauen. Vier Termine konnten wir im Vorfeld vereinbaren, wir hatten auf die Zeitung vom Samstag für mehr Möglichkeiten gehofft. Heute, am Sonntag, sind wir nun um zwei Erfahrungen reicher:

1. Eine Wohnung zu finden ist gar nicht so leicht
2. Immobilienmakler sind manchmal echt komische Leute :-)

Die erste Wohnung war in Hattersheim, einem Vorort von Frankfurt, in einer Wohnsiedlung mit riesigen Häusern, die Wohnung war eine von 7 oder 8 auf dem Stockwerk. Angeblich um die 70qm, aber die Räume wirkten absolut winzig. Das könnte vielleicht an der 10qm-Vorratskammer liegen, einem Raum ohne Fenster, der natürlich einigen Platz nimmt. Bad ohne Fenster, dafür aber mit einem hübschen Lüftungsrohr, in dem man schon den Schimmel wachsen sehen konnte. Vor allen Fenstern standen riesige Bäume. Unser Kommentar beim Blick nach draußen: "Oh, das ist ja - äh - grün." Die Antwort der Frau von der Wohnungsbaugesellschaft: "Oh ja, Hattersheim ist ja auch wirklich sehr grün!" Naja, wir haben die Wohnung dann mal gleich abgehakt, nicht zuletzt auch wegen der Sirene, die gleich auf dem Nachbarhaus stand. Außerdem hatten wir keine Lust, Nebenkosten zu bezahlen, die höher waren als die Kaltmiete...

Die zweite Wohnung war wirklich sehr schön! Dachgeschoss in Rüsselsheim in einem Drei-Familien-Haus. Leider waren die Decken so schräg, dass wir weder unser Bett noch den Schrank hätten irgendwohin stellen können. Außerdem hätten wir die Einbauküche der Vormieter für 2500 Euro (ohne Kühlschrank) übernehmen müssen. Die Küche war vielleicht mal teuer - die Schmutzkrusten und Kinderaufkleber, haben den Werterhalt aber sicher nicht gefördert... Alternativ konnten wir uns auch gleich noch Wohnung 3 im ersten Obergeschoss des gleichen Hauses anschauen, die ungefähr zum gleichen Zeitraum leer wird. Schöne große Räume, netter Balkon, ungefähr 200 Euro teurer, als wir geplant hatten...

Theoretisch waren wir danach mit den Besichtigungen für Freitag fertig. Also haben wir uns erst einmal einen McDonalds gesucht und dort noch einmal per T-Mobile-Hotspot das Internet durchsucht. So kamen wir noch zu weiteren Besichtigungen. Wohnung 4 war ein Dachgeschoss in Rüsselsheim mit integrierter Sauna - in allen Räumen... Bis dahin aber noch die schönste Wohnung. Hübsche Zimmer, durch die Gauben auch trotz Dachgeschoss recht groß, Einbauküche. Und ein viertes Zimmer, das eher als Abstellkammer gedacht war, ausgestattet mit einem Waschbecken und dem Anschluss für die Waschmaschine und evtl. auch Spülmaschine. Aber groß genug, dass wir da auch noch einen Arbeitsplatz hätten einrichten können. Zufällig sind wir beim Abfahren noch der Nachbarin von untendran begegnet, die wir dann noch ein wenig ausfragen konnten. Sie meinte, wenn wir mal streiten sollten, wären die Wände dünn genug, dass sie auch wüsste, worüber wir streiten... Also nochmal abgehakt.

Wohnung 5 war dann eine möblierte Zweizimmerwohnung in Rüsselsheim-Stadtmitte. Maisonette, tolle halbrunde Fenster. Die sah auf den Bildern sehr nett aus. Und war auch sehr viel günstiger als wir aufgrund der Bilder gedacht hätten. Die Realität war: antike, dunkelbraune Möbel im Wohnzimmer, ein Bad, in das man schon rückwärts reingehen muss, um sich auf die Toilette setzen zu können und so sauheiß, dass man sich schon wieder fast einen Aufguss gewünscht hätte. Außerdem kein zusätzlicher Stauraum, um die schrecklichen Möbel loszuwerden. Pluspunkt war die Tiefgarage, die mit einem Doppelbelegungssystem wirklich lustig war. Die Autos standen auf kleinen Aufzügen jeweils übereinander.

Wohnung 6 hatte sich spontan aus dem Gespräch mit der Maklerin aus Wohnung 4 ergeben, die meinte, das Objekt könne uns vielleicht gefallen, wenn wir Lust hätten, könnten wir sie dort treffen. Maisonettewohnung in einem Haus, das für einen Architektenwettbewerb gebaut wurde. Wir haben uns ganz spontan in diese Wohnung verliebt und uns auch darum beworben. Jetzt müssen wir nur noch die Daumen drücken, dass wir die Wohnung auch kriegen. Das Haus ist ungefähr halbrund gebaut und umschließt in der Mitte einen kleinen Innenhof, der sehr hübsch gemacht ist. Überdacht wird der Innenhof von einer Milchglaskonstruktion. Den Innenhof kann man nur durch ein Tor betreten, dieser Eingang ist videoüberwacht, wir können also von der Wohnung aus sehen, wer klingelt. Die Eingangstüren zu den Wohnungen erreicht man von außen, zum Innenhof hin laufen auf den drei Stockwerken Brücken am Haus entlang. Einen Aufzug gibt es auch. In der Wohnung kommt man als erstes in den geräumigen Flur, indem auch eine Treppe in den oberen Stock ist. Auf dem Eingangsstockwerk befindet sich die Küche mit wunderschöner und moderner Einbauküche und das Wohnzimmer mit Balkon. Außerdem ist unter der Treppe noch ein winziges Gästeklo. Im oberen Stockwerk gibt es ein Bad mit Waschmaschinenanschluss, ein Schlafzimmer mit Zugang zu einem weiteren kleinen Balkon und ein drittes Zimmer. Der Blick geht raus auf den Wald, die Nachbarn haben uns erzählt, dass manchmal morgens auch Rehe bis auf die Wiese hinter dem Haus kommen. Die Zimmer sind alle schön groß und die Wohnung ist so gut isoliert, dass es wirklich angenehm kühl war, als wir reinkamen. Die Wohnung ist in Bauschheim, einem ziemlich außerhalb liegenden Stadtteil von Rüsselsheim mit ca. 5700 Einwohnern. Da gibt es noch ein paar Bauern mit Hofläden, einen Sportverein, in dem auch Bogenschießen und Klettern angeboten wird und ein großes Einkaufszentrum mit Real, Bonprix, Toom, Gamestop, Deichmann und vielen anderen Läden. Mit Bus und Bahn würde ich von dort aus 40 Minuten zur Arbeit brauchen, die Bushaltestelle ist keine 100 Meter vom Haus entfernt. Mit dem Fahrrad wären es aber auch nur 12 km über das flache Land, das werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren. Länger brauche ich dafür ja dann auch nicht als mit dem ÖPNV. Leider ist die Wohnung etwas teurer als wir geplant hatten, Thomas sollte also bitte recht bald einen Job bekommen. Er sitzt gerade schon drüben am Computer, um Anschreiben fertig zu machen :-)

Die Wohnungen am Samstag waren ziemlich blöde, Wohnung 7 war in Mainz-Mombach, die Eigentümer haben sich ein Häuschen gekauft und wollen deshalb vermieten, die alten Möbel inkl, Flachbildfernseher sollten aber bitte die neuen Mieter kaufen. Der Fluglärm war unangenehm. Wohnung 8 war dann nochmal in Rüsselsheim, eigentlich sehr hübsch, am Waldrand, sehr gut isoliert, hübsche DG-Wohnung, nette Nachbarn. Der Makler wollte allerdings 100 Euro dafür haben, dass wir die Selbstauskunft ausfüllen. Der Typ war so unsympathisch, das ging gar nicht. Wir wollten mal abwarten, ob das was mit Wohnung 6 wird, bevor wir uns bei dem wieder melden. Wohnung 9 war ein Dachgeschoss in Mainz-Kastel, in dem eine WG wohnt. Die haben auf eigene Faust noch eine Wand eingezogen und so ein viertes Zimmer geschaffen. Es war sauwarm, sie haben uns erzählt, dass es auch ganz schön laut werden kann, weil sich direkt in der Nähe auch immer Jugendgruppen treffen und die Ameisenköder auf dem Küchenboden wirkten auch nicht vertrauenserweckend. Wohnung 10 (auch Kastel) schließlich war zwar hübsch renoviert, das Bad war allerdings furchtbar und die Wohnung hatte sich auch absolut erledigt, als wir ein Flugzeug direkt darüber beim Ausklappen des Fahrwerks beobachten konnten.

Naja, wir hoffen also auf Wohnung 6, zur Not setzen wir uns noch einmal mit dem blöden Makler aus Wohnung 8 auseinander oder wir müssen noch einmal auf die Suche gehen. Ein bisschen Zeit ist ja glücklicherweise noch.